Der Blick über die Grenze...

Nicht nur in Schaffhausen, auch in anderen Kantonen muss gespart werden. Ein Blick über die Grenze, hier am Beispiel vom Kanton Luzern, zeigt erschreckende Parallelen. Nach ein paar fetten Jahren mit Millionenüberschüssen werden tiefrote Budgets aufgestellt und gejammert was das Zeug hält...

 

Ruinöses Sparen trifft alle

 

von Pius Egli, Geschäftsführer des Luzerner Lehrerverbandes

Im Bildungswesen hat die Sparpolitik des Regierungsrates und des Kantonsrates besonders drastische Auswirkungen. Auch darum geht das Staatspersonal am Samstag (Anm.: am 24. November in Luzern) auf die Strasse.

 

Mit der Botschaft B 55 legt der Kanton unter dem Deckmantel «Leistungen und Strukturen» ein Sparprogramm vor, das mit Rasenmäherwirkung über alle Departemente hinwegfegt.

Die Regierung des Kantons Luzern will mit dem Projekt in den nächsten zwei Jahren 132 Millionen Franken sparen. Das trifft alle!


Wir stellen fest, dass der Kanton Luzern zwischen 2007 und 2011 positive Rechnungsabschlüsse von total 740 Millionen Franken präsentierte.

 

Trotzdem rutschen wir im interkantonalen Besoldungsvergleich ins Hinterfeld. Es droht eine Abwanderung von qualifizierten Arbeitskräften in allen Bereichen, weil die Bedingungen im Kanton Luzern nicht mehr stimmen.

 

Die Steuerpolitik des Kantons Luzern bringt viele Gemeinden in die Situation, dass auf 2013 die Steuern auf der Kommunalebene angehoben werden müssen, damit der Haushalt im Griff behalten werden kann.

 

Im Bildungsbereich sind die Volksschule, die Gymnasien und die Berufsschulen betroffen.

 

Weiterbildungsangebote werden reduziert und gestrichen. Die HPS Emmen wird geschlossen, das BIZ in Sursee soll nach Luzern verlagert werden, das Pädagogische Medienzentrum Sursee wird geschlossen. Die zusätzliche Klassenlehrerstunde für Teile der Primar- und Sekundarschule wird trotz Regierungsratsbeschluss zurückgeschoben.

 

Wir befürchten einen Qualitäts- und Leistungsabbau im Bildungsbereich, die Chancengerechtigkeit ist gefährdet:

  • Die individuelle und integrative Förderung ist nicht mehr gewährleistet.
  • Die angekündigte Attraktivitätssteigerung des Lehrberufs bleibt ein Papiertiger.
  • Mit der reduzierten Altersentlastung werden bewährte Lehrpersonen bestraft.
  • Die Wertschätzung des Personals verkommt langsam aber sicher zur Illusion.
  • Die Luzerner Personalorganisationen verlangen einen attraktiven Arbeits- und Wohnkanton mit einem intakten Service public.

 

Fotoalbum
Manifestation gegen die Sparmassnahmen im Kanton Luzern
Samstag, 24. November 2012

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